Möbelindustrie der DDR

Eine spannende Geschichte

Mein Name ist Heinz Möller, ich habe viele Jahre im VEB Möbelkombinat Dessau gearbeitet. Die Geschichte der Möbelindustrie der DDR ist nicht nur ein ganz spannendes Thema, sie zeigt allen geschichtlich und wirtschaftlich interessierten Menschen Vorgänge aus einer Welt, die langsam vergessen wird.

Die Beziehung zur Möbelindustrie beginnt für mich mit der Arbeitsaufnahme 1979 im VEB Möbelkombinat Dessau, hier das Verwaltungsgebäude aus heutiger Sicht.


Ziel ist die Veröffentlichung von Betriebschroniken zu den Möbelbetrieben. Dazu suche ich immer Zeitzeugen oder Nachfahren. Gesucht werden Dokumente, Erlebnisberichte, Unterlagen, Bilder und Brigadetagebücher. Meine Kontaktdaten sind am unteren Rand zu finden, über meine Mailadresse können Sie jederzeit einen Kommentar senden.

Warum hat die Homepage den Namen hm-controlling.de?

Nach der Wende habe ich bis zum Renteneintritt und darüber hinaus als Dozent bzw. Lehrbeauftragter an Fachhochschulen gearbeitet und Controlling gelehrt. Aus dieser Zeit stammt die jetzt grundsätzlich veränderte Homepage.

Die Möbelindustrie der DDR

Für die Möbelindustrie der DDR brachte das Jahr 1979 eine Zäsur, die konsequente Kombinatsbildung mit grundlegenden Veränderungen wurde realisiert. Es entstanden sieben Möbelkombinate und ein Zulieferkombinat. Vorausgegangen war eine lange Zeit des Aufbaus mit vielen Hindernissen. Nach der Gründung der DDR wurde die Leitung der Wirtschaft über Wirtschaftsräte der Bezirke und über Vereinigungen volkseigener Betriebe (VVB) vorgenommen. Im Jahr 1979 war auch in der Möbelindustrie die Notwendigkeit der Kombinatsgründung gekommen. Die Grundprobleme, durch Krieg und deutsche Teilung entstanden, konnten damit trotzdem nicht gelöst werden. Die Betriebe der Möbelindustrie haben oft Vorgänger aus dem 19. Jahrhundert.

Das Bild zeigt das Verwaltungsgebäude des VEB Möbelkombinat Dessau. Am 01.01.1969 wurde der VEB Möbelkombinat WiWeNa Dessau gegründet und gehörte zur VVB Möbel Dresden. Aus diesem Kombinat entstand am 01.10.1979 der VEB Möbelkombinat Dessau mit 55 Betrieben und einer Warenproduktion 875 Mio Mark der DDR. Zum Kombinat gehörten 10 840 VbE (Vollbeschäftigteneinheiten), also ca. 11 000 Mitarbeiter.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP), der Maßstab für die Wirtschaftskraft einer Volkswirtschaft, hatte 1979 einen Wert von 245 Md. M. Der Anteil der Möbelindustrie am BIP beträgt ca. 3 %. In den sechziger Jahren entstand das geflügelte Wort des Exportweltmeisters DDR für Möbel. Möbel wurden in großem Umfang exportiert, Abnehmer waren westliche Staaten aus Europa. Die Sowjetunion war ebenfalls ein großer Kunde. Um nur ein Beispiel zu nennen, der VEB Möbelwerke Südharz Eisleben exportierte bis zur Wende ca. 300 000 Stück Schlafzimmer in die SU.

Der Autor versucht, über intensive Recherche die Geschichte der Möbelindustrie aus der Zeit der Bildung von Möbelfabriken bis heute zu erforschen. Auf Grund fehlender Quellen ist das oft sehr problematisch. Ein besonderes Thema ist die Suche nach der Geschichte jüdischer Möbelwerke. Beispiel ist die „Erste Würzburger Möbelfabrik Billigheimer“, zu der es kaum Quellen gibt. Aus der Überzeugung heraus, dass es immer Menschen mit Unterlagen zu solchen Themen gibt, rufe ich alle Interessenten auf: Tragen Sie mit Ihrem Wissen, mit Ihren Belegen, Dokumenten und Bildern zur Geschichtsschreibung bei. Eine ergiebige Quelle sind auch immer die Brigadetagebücher aus DDR – Betrieben.

Treten Sie mit mir in Verbindung – meine Emailadresse ist: Moeller.berlin@kabelmail.de

Unser Mann ist König

Die Überschrift zeigt den Titel eines DDR - Fernsehfilms mit 7 Folgen. Gedreht wurde der Film nach Genehmigung durch den Generaldirektor der VVB Möbel Körner. Gegenwartsserien waren offensichtlich beim DDR - Zuschauer beliebt. Als zeitlicher Umfang waren 10 Drehtage 1979 und 10 Drehtage im Januar/ Februar 1980 geplant. Drehort war die Pianofertigung im VEB Möbelkombinat Eisenberg, konkret die neue Endmontagehalle. Wieviel Zeit tatsächlich in Eisenberg gedreht wurde, ist leider nicht eindeutig festzustellen. Versichert wird aber auf Grund der Verhältnisse in der Halle, das mit einer Störung der Produktion nicht zu rechnen ist.  

Die CD´s sind im Internet erhältlich, die Filme in der Mediathek abrufbar.